Wir möchten gerne wieder einen Lesekreis starten, in dem wir uns diesmal Theodor W. Adornos Minima Moralia gemeinsam widmen. Die 153 Aphorismen gehören zu den Hauptwerken Adornos und spätestens seit Philipp Felschs Der lange Sommer der Theorie: Geschichte einer Revolte 1960–1990 ziehen die Reflexionen aus dem beschädigten Leben wieder verstärkt Aufmerksamkeit auf sich. Die „kleine Ethik
ist ein Buch, das einem existenziellen Gefühl persönlicher Betroffenheit sehr entgegenkommt. Es schmuggelt aber auch knallharte Gesellschaftstheorie, die vom Marxismus herkommt, etwa Fragen von Gebrauchswert und Tauschwert, in den Diskurs. Die Adorno’sche Theorie versteht sich als Kritik […]“[1]
Da das Werk eben nicht aus einem zusammenhängenden Text besteht, haben wir gemeinsam viele Möglichkeiten der Ausgestaltung. In 4 Etappen – jeweils eine Sitzung in den Zeiträumen: 6.–12. Nov., 11.–17. Dez., 8.–14. Jan., 12.–18. Feb. – können wir uns austauschen, diskutieren und referieren – ganz nach Gusto. Zum ersten Termin gilt es zunächst mit den ersten 20 Aphorismen einzusteigen. Danach können jeweils etwa 20–30 weitere Aphorismen zunächst aus Teil 2, Teil 3 – frei gewählt, ganz individuell – sowie letztlich gemeinsam der Anhang gelesen werden.
Mögliches Ziel könnte sein, dass wir gemeinsam die Aphorismen im historischen Kontext betrachten, zeitgenössisch einordnen, über Adornos Beweggründe debattieren und einen politisch-theoretischen Austausch schaffen. Sofern einem ein Aphorismus besonders gefällt, kann dieser natürlich auch nochmal in den Vordergrund gestellt und detaillierter beleuchtet werden.
Wenn ihr mitmachen möchtet, scheibt bitte bis zum 29. Oktober 2017 einfach eine Mail an prinz[at]dngps[dot]de. Ob wir uns via E-Mai-Verteiler oder Telefonkonferenz austauschen, erfahrt ihr dann alsbald.
[1] Philipp Felsch im Interview mit Ulrich Gutmair