Im sechsten Beitrag des Jahrgangs evaluiert Philipp Wagner die Analyse der Rolle von Eliten in Peacebuilding-Prozessen.
Zusammenfassung
Im Post-Konflikt-Peacebuilding wurden Eliten weitestgehend von Wissenschaft und Policy-Making als neutrale Schlüsselakteure analysiert. Zugleich wurde vernachlässigt, welche Dynamiken mit der Fokussierung auf Elitengruppen einhergehen, v.a. im Hinblick auf ihre Vermittlungsfunktion und Informationsflüsse. In diesem Beitrag wird dargelegt, dass Eliten auf nichtstaatlicher Ebene zwischen Kooperation und Widerstand agieren und soziale Hierarchien stabilisieren. Mit einem Fokus auf eine vermeintlich staatsfreie Zivilgesellschaft sowie auf religiöse und wirtschaftliche Akteure wird gezeigt, dass externe Peacebuilding-Vorhaben zu wenig auf sich überlappende und multidimensionale Konzepte von Eliten eingehen. Dies wird begleitet von äußeren Vorstellungen lokaler gesellschaftlicher Transformation.
Bibliographie: Wagner, Philipp: Bestimmen wer die Macht besitzt? Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Elitenbegriff im Kontext nichtstaatlichen Peacebuildings, DNGPS Working Paper, 2021, S. 1-21.
https://doi.org/10.3224/dngps.v7i1.06