Wir freuen uns sehr — heute am 8. März 2021 — zum Internationalen Frauentag Felicia Riethmüllers Untersuchung zur Geschlechterungleichheit bei der Besetzung von Ministerposten veröffentlichen zu können.
Zusammenfassung
Trotz nach wie vor bestehender Unterrepräsentation werden immer mehr Ministerien in den deutschen Bundesländern mit Frauen besetzt. Weniger betrachtet wurde bisher, ob Frauen in diesem Prozess bestimmte Ministerien häufiger besetzen, es also zu geschlechtsspezifischer Portfolioallokation kommt. Diese ist vor allem relevant, wenn die weiblich besetzten Ministerien weniger prestigeträchtig sind. Davon ausgehend untersucht diese Studie die Prestigedifferenz zwischen männlich und weiblich besetzten Ministerien in den 16 Ländern zwischen 2005 und 2018 sowie mögliche Erklärungsfaktoren. Die Prestigedifferenz wird über den unterschiedlichen Anteil an Beamt*innenplanstellen der Ministerien mess- und vergleichbar gemacht. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Frauen trotz ihres wachsenden Anteils in Kabinetten vermehrt weniger prestigeträchtige Ministerien besetzen und somit die Prestigedifferenz ansteigt. Als Erklärungsfaktoren zeigen vor allem die Ministerienanzahl sowie der Frauenanteil im Kabinett einen Effekt.
Bibliographie: Riethmüller, Felicia: Geschlechterungleichheit bei der Besetzung von Ministerposten: Eine Untersuchung anhand der deutschen Bundesländer, DNGPS Working Paper, 2021, S. 1-28.
https://doi.org/10.3224/dngps.v7i1.02